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Schreibheft

Monatswort

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

manch ein Christ aus Korinth dachte vor gut 2000 Jahren, solange er mit seinem Herzen an Jesus Christus glaubt, kann er äußerlich machen, was er will. Im Glauben kommt es hauptsächlich auf das Herz an. Dem widerspricht der Apostel Paulus sehr vehement. Im Kapitel 6 aus dem ersten Korintherbrief, macht Paulus klar, dass Christen nicht gegeneinander prozessieren sollen. Sie sollen es nicht soweit kommen lassen bzw. den Weg der Vergebung und Versöhnung gehen. Anschließend erwähnt der Apostel Paulus einen seiner häufigen Lasterkataloge (über Diebstahl, Lüge, Trunkenheit, Unzucht, Ehebruch, etc.) mit dem Hinweis, dass diejenigen, die solche Sünden praktizieren, keinen Platz im Himmel haben werden. Am Ende dieser Ausführung erwähnt Paulus die Worte aus unserem Monatsspruch: „Alles ist mir erlaubt …“ Paulus geht es nicht darum, aus dem christlichen Glauben eine Verbotsreligion zu machen. Es geht ihm nicht darum, alle möglichen Vergehen und Sünden so aufzulisten, dass er ja nicht eine unerwähnt lässt. Ihm geht es vielmehr um das Denken und die innere Einstellung der Christen. Wir leben in einer Glaubensbeziehung zu Jesus. Wir haben das Leben, das gegen Gott ausgerichtet war, verlassen und wir wollen mit unserem Denken und Tun, mit unseren Worten und Taten ihm gefallen. Mit dieser Einstellung werde ich einen großen Bogen um all das machen, was gegen meine Glaubensbeziehung zu Jesus ist. In diesem Sinne schiebt der Apostel Paulus in die Mitte der Debatte darüber, was ein Christ darf und was nicht, die Grundleitidee, die jeder Christ sich als Leitfaden aneignen kann: Im Grunde darf ein Christ alles – aber nutzt alles meinem Glauben? Die Antwort erübrigt sich. Wenn ich von dieser Frage geleitet danach frage, was meinem Glauben nützt, dann werde ich, ohne viel nachdenken zu müssen, die richtigen Entscheidungen treffen. 2 Es gab dabei aber manche Christen, die meinten ihr Glaube sei stark genug und sie könnten sich auch in die Grenzregion zwischen Glauben und Nichtglauben trauen. Denen schreibt Paulus, dass sie darauf achten sollen, sich selbst nicht zu überschätzen. (siehe Kapitel 10, Vers 12 - wer meint, er stehe, soll zusehen, dass er nicht falle.) Wie sollen wir uns heute orientieren? Was ist erlaubt und was nicht? Die Worte vom Apostel Paulus helfen uns auch heute dabei zu entscheiden, wie wir als Christen leben sollen: Was ist für meinen Glauben hilfreich und was hindert mich? Was bringt mich näher zu Jesus und was entfernt mich von Jesus? Wenn wir uns von diesen Fragen leiten lassen, werden wir gute Entscheidungen treffen.

Pastor Johann Vollbracht

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