
Monatswort
Römer 8:26–27
Der Geist hilft unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen. Er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können. Der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. So vertritt er die Heiligen, wie es vor Gott richtig ist.
Pfingsten und Weihnachten sind vom Wesen her identisch. Wir feiern in beiden Fällen das Kommen Gottes zu uns. Gott offenbart sich für uns in der Gemeinschaft der Heiligen Dreifaltigkeit: in der Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Drei und dennoch eins – das ist das Geheimnis unseres Glaubens und des Wesens Gottes, das wir hier auf dieser Erde nicht ganz verstehen und erfassen werden.
Zu Weihnachten ist Jesus, der Sohn, zu uns gekommen. Er hat den Himmel verlassen und ist als Mensch zu uns gekommen. Er ist uns gleich geworden und wurde später für unsere Schuld gekreuzigt.
Zu Pfingsten ist der Heilige Geist zu uns gekommen. Er ist die dritte Person Gottes.
Beide Male kommt Gott zu uns: Und doch tun wir uns schwerer mit Pfingsten. Wir schmücken keinen Baum. Wir haben nicht die ganze Familie um uns. Wir beschenken uns nicht. Und doch ist Pfingsten ein sehr wichtiges Fest. In der Bibel werden mehrere Eigenschaften und Wirkungen des Heiligen Geistes beschrieben. Eine wichtige Eigenschaft ist seine Hilfe im Gebet.
Gebet ist unsere wichtigste Kommunikationsform mit Gott. Durch Gebet loben wir Gott und danken wir ihm. Im Gebet sagen wir ihm unsere Bitten und bekennen unsere Sünden.
Der Apostel Paulus schreibt: Wir wissen nicht, was wir beten sollen und wie wir unsere Gebete richtig formulieren können. Wenn ich eine Predigt zu einem besonderen Anlass vorbereite, mache ich mir Gedanken, wie ich die Menschen ansprechen kann. Wenn ich den Bundespräsidenten oder einen anderen wichtigen Menschen treffen würde, müsste ich mir viele Gedanken machen, wie ich ihm angemessen begegnen könnte und wie ich ihn ansprechen würde, obwohl es sich nur um einen Menschen handelt.
Die Bibel lehrt uns, dass Gott unendlich groß ist und seine Herrlichkeit von den Menschen nicht fassbar ist. Wir können Gott nicht so anbeten, nicht so ansprechen, wie es seiner göttlichen Würde entspricht (oft bemühen wir uns auch nicht darum). Und darüber hinaus vergessen wir, für manche wichtige Anliegen zu beten.
An dieser Stelle unserer menschlichen Schwachheit wirkt der Heilige Geist: Unser Gebet wird nicht wegen Formschwächen oder aus inhaltlichen Gründen abgelehnt. Nein, denn mein Gebet wird durch den Heiligen Geist umgewandelt in ein Gebet, das würdig ist, von Gott gehört zu werden.
Pastor Johann Vollbracht